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Franz Schober war mit seinem Kinematographen vom 25. Mai bis Mitte Juli 1907 auf der Geyerschütt in Klagenfurt. Sein Riesen-Zirkus-Elektro-Bio hatte ein Fassungsvermögen von 800 Personen und war trotzdem fast immer ausverkauft, dies lässt auf ein umfangreiches Filmangebot schließen. Alle Filme wurden auf einem „25 Quadratmeter großen Projektionstuche vorgeführt“, eine Größe die es laut „Kärntner Tagblatt“ noch bei keinem derartigen Unternehmen gegeben hatte.
Als besondere Attraktion zeigte Schober die nachgestellte Aktualität „Der Hauptmann von Köpenick“, der reale Vorfall war erst ein halbes Jahr vergangen, im Oktober 1906 besetzte Wilhelm Voigt das Rathaus von Köpenick. Das Theaterstück von Carl Zuckmayer erschient 1931.
Da über Franz Schober noch wenig bekannt ist, finden Sie hier alle Artikel, die in der Klagenfurter Zeitung zum Thema erschienen sind.
(Das Zirkus-Elektro-Bio) hat hier auf der Geyerschütt Aufstellung genommen und eröffnet seine Vorstellungen heute mit einem vielversprechenden neuen Programm; dasselbe wird jeden Samstag gewechselt. Wie aus Marburger Blättern zu entnehmen war, hat das Elektro-Bio dort außerordentlichen Anklang gefunden und wurde von den hervorragendsten Persönlichkeiten der Draustadt besucht, u.a. auch von Sr. kgl. Hochheit dem Prinzen von Orléans.
(Schobers Zirkus-Elektro-Bio) auf der Geyerschütt, woselbst jeden Wochentag um 5 Uhr nachm. und um 8 Uhr abends, an Sonn und Feiertagen aber um 10 Uhr vorm., dann von 2 Uhr nachm. bis 8 Uhr abends fortwährend Vorstellungen stattfinden, erfreut sich anhaltend starken Zuspruches. Das abwechslungs und umfangreiche Programm, dessen Abwicklung fast anderthalb Stunden in Anspruch nimmt, bietet viel und vielerlei. Eine lange Bilderserie zeigt uns die Katastrophe auf der Jena und das imposante Leichenbegängnis der Opfer; recht interessant sind auch die Vorführungen eines episodenreichen Epsom-Rennens und des gischtenden Schaffhausener Rheinfalles. Außer dem Rühr-Dramolet "Ein armer Lehrer" bekommt man mehrere wirkungsvoll humoristische Szenen und ein ganzes langes Ausstattungs-Märchen ("Das Huhn mit den goldenen Eiern") zu sehen. Jedenfalls lohnt sich ein Besuch dieser interessanten Vorstellungen.
(Zirkus Elektro-Bio) auf der Geyerschütt. Die sehenswerten Vorstellungen finden anhaltend derartigen starken Zuspruch, daß der Zirkus schon wiederholt ganz "ausverkauft" war, obwohl er 800 Personen zu fassen vermag. Am Samstag wurde das Programm gewechselt; die neue Serie lebender Bilder ist nur noch heute, Montag zu sehen, da morgen schon wieder andere Bilder eingestellt werden. Der "Schlager" des jetzigen Programmes ist die Vorführung des vielbesprochenen Streiches den der Schuster Voigt den Köpenikern gespielt hat. Daneben gibt es u.a. auch allerlei Humoristika, wie "Der Hexenmeister", die Jagd auf den Heiratskandidaten, die Tricks des Verwandlungskünstlers Fregoli, eine köstliche mimische Szene (Kandidatenrede), die drolligen "Gummimänner" und ein Kirchweihtanz. In dem morgen, Dienstag, beginnenden nächsten Programme werden der Untergang des Dampfers "Berlin" und die Glasfabrikation, ferner Szenen aus dem japanischen Kriege und verschiedene neue humoristische Bilder gezeigt werden.
(Im Zirkus Elektro-Bio) findet auch das neue Programm wieder großen Beifall. Besonders hervorgehoben seien die Bilder vom Untergange des Dampfers "Berlin". Interessant und lehrreich sind die Darstellungen der Glasfabrikation, sowie die Bilder vom russisch-japanischen Kriege. Hochkomisch wirken die Szenen "Trunkenbold", "Rührende Verteidigungsrede", "Unmögliches Bad", sowie "Schornsteinfeger und Zuckerbäcker". Dramatisch packend sind das Bild "Der verliebte Dorfnarr" und eine aufregende Gerichtsszene.
(Im Zirkus Elektro-Bio) beginnt morgen Samstag, das vierte neue Programm, aus welchen besonders hervorzuheben wären: "Die Hunde als Schmuggler", dann eine interessante Darstellung eines Stierkampfes in Spanien, nach der Natur aufgenommen; ferner die hochkomischen Bilder "Fahrrad des Herrn Oberst", "Frisch gestrichen" und "Der kleine Spitzbub". Effektvoll koloriert sind die Bilder in der Märchen-Darstellung "Die Taubenfee". Wie wir vernehmen, finden jeden Sonntag, Dienstag und Freitag um halb 10 Uhr Pariser Abende statt, wozu nur Erwachsene (Herren und Damen) Zutritt haben.
(Im Zirkus Elektro-Bio) war der Besuch gestern ein derartiger, daß abends kein Sitzplatz mehr zu bekommen war. Das jetzige Programm ist aber auch höchst sehenswert.
(Cirkus Elektro-Bio.) Die gestrige Vorstellung mit dem neuen Programme war derart gut besucht, daß nicht pünktlich Gekommene keinen Platz mehr fanden. Das neue Programm ist aber auch interessant und unterhaltend; schon das erste Bild "Die unverwüstliche Katze" läßt die Lachmuskeln nicht zur Ruhe kommen. Für das heitere Genre ist noch insbesondere durch die hochkomischen Bilder "Die zwei streitenden Anstreicher" und "Pepi geht zum Ball" reichlich gesorgt. Sehr hübsch ist die Vorführung von "Der neugierige Hausmeister", sehenswert "Die zehn Kinder der Künstlerfamilie Kremo". Die kolorierten Bilder "Der Teufel im Spielsaale", "Der Hemddieb und seine Verfolgung", sowie "Musikalische Halluzination" erregen das lebhafteste Interesse. Der Programmpunkt "Ein ungleiches Paar" führt uns ein Drama sehr lebhaft vor Augen, und rührend wirkt das Bild "Ein Kind als Friedensengel". Der Besuch des Elektro-Bio kann wirklich empfohlen werden, zumal, wer Kinder hat, wird denselben eine große Freude bereiten, wenn er sie in das Elektro-Bio führt.
(Das Elektro-Bio) übt ungeschwächt seine Anziehungskraft aus. Aus dem Programme sind besonders die Darstellung der Parforcejagden auf Wildschwein und Hirsch, ferner eine sensationelle Bilderserie: "Ein internationaler Eisenbahndieb", eine "Reise durch Birma", das Drama mit gutem Ausgange "Verzweiflungstat einer Mutter", sowie einige lustige Bilder besonders hervorzuheben. Heute abends findet ein Herrenabend statt.
(Im Elektro-Bio) auf der Geyerschütt wird seit 8.d.M. (bis einschließlich 21.d.M.) wieder eine neue, sehr sehenswerte Serie lebender Bilder vorgeführt. Man bekommt da u.a. buntbewegte Szenen vom Nizzaner Karneval, einen Flußübergang der französischen Armee, den großen Pariser Preisringkampf von 1906, Bilder vom Sardinenfang, die prächtige Ausstattungsszene "Der Goldkäfer" und mehrere köstliche, laute Heiterkeit hervorrufende Humoristika zu sehen.
(Zirkus Elektro-Bio.) Wie wir erfahren wird die diesmalige neue Serie im Zirkus Elektro-Bio wieder hochinteressant sein. Besonders erwähnenswert ist der kolorierte Film "Drama in Venedig" welches Schauspiel gewiß bei jedermann gespanntes Interesse erwecken wird; ferner eine "Reise durch Indien", wobei die seltsamen Sitten und Gebräuche der Eingeborenen vor Augen geführt werden. Der "Eisexport in Norwegen", sowie die "Küstenverteidigung der Engländer" sind lehrreiche Bilderserien. Von erschütternder Tragik ist die Szene "Die eigene Tochter verkauft". Aber auch für Humor ist in diesem Programme gesorgt: Die "Negergesandtschaft in Paris", sowie "Der Hereingefallene" sind höchst originell. Es wird von den Unternehmen überhaupt alles Mögliche geboten um die Besucher zufrieden zu stellen. Sonntag und Montag finden die letzten Herrenabende statt.
(Zirkus Elektro-Bio.) Das neue Programm im Zirkus Elektro-Bio bietet wieder außerordentlich viel des Interessanten. Besondere Beachtung verdienen die Darstellungen "Der Königsmord in Serbien", ferner die Bildserie "Eisenbahnbau in Afrika" durch Neger, die den Weltrekord - 60 Kilometer in der Stunde - aufgestellt haben. Mehrere heitere Szenen, wie "Die herrische Züchtigung", "Der gemütliche Kutscher" und "Die Uebersiedlung des Trunkenboldes" werden gewiß ebenfalls beifälligst aufgenommen werden.
(Das Elektro-Bio) auf der Geyerschütt beginnt die letzten Serien seines so großartig und gut zusammengesetzten Programmes, in welchem stets gleichmäßig für Anregung, Belehrung und Unterhaltung gesorgt war, um dem Publikum recht viel Interessantes und Fesselndes zu bieten. In solcher Größe und Schärfe hatte man hier noch niemals kinematographische Bilder zu sehen bekommen. Aus dem neuesten Programme seien besonders hervorgehoben: "Die Erlebnisse eines englischen Detektivs" (in 12 Bildern), eine Schlangenfütterung, "Das große Grubenunglück von Courrières" und eine "Bärenjagd in Sibirien", mit hochinteressanten Szenen und Landschaftsbildern aus den sibirischen Steppen. Von den humoristischen Darstellungen seien erwähnt die Bilder: "Wenn die Herrschaft ausgegangen ist", "Die zwei Equilibristen", "Der zerstreute Professor", "Die Zauberhenne" und "Die Geschichte einer Hose".
(Der Zirkus Elektro-Bio) beginnt heute sein vorletztes Programm; am Sonntag findet die letzte Vorstellung statt. Das neue Programm steht den vorangegangenen in nichts nach. Besonders interessant sind die lebenden Bilder "Truppenbeförderung über den Baikalsee mittels Dampfschiffes" und "Leben und Treiben der Pariser Studenten"; viel Humor und Phantasie ist in der abenteuervollen "Sternenreise eines Astronomen". Ergreifend wirken die Rührdramen "Eine arme Mutter" und "Der gute Richter". Als hochkomische Bilder seien noch "Der Liebesbarometer", "Elektrischer Strom" und "Unangenehme Verwechslung" hervorgehoben.
(Elektro-Bio.) Auch die vorgestrige Vorstellung war sehr gut besucht und wurde dem Programme viel Anerkennung gezollt. Wie uns mitgeteilt wird, ist Sonntag die letzte Vorstellung, worauf das Publikum besonders aufmerksam gemacht sei.
(Im Zirkus Elektro-Bio) beginnt heute ein neues Programm, welches den vorhergegangenen in nichts nachsteht. Hochinteressant sind u.a. die "Nordlandreise von Christiania bis zum Nordkap", "Die Apachen von Paris", dann "Indianer und Cowboy". Auf vielseitiges Verlangen werden die packenden Darstellungen "Eine arme Mutter" und "Der Hauptmann von Köpenick" nochmals vorgeführt werden. Da es höchstwahrscheinlich das letzte Programm ist, so können wir den Besuch der sehenswerten Vorstellungen um so wärmer empfehlen.
Bio- und Kinematograph. Der im Gartensalon des Hotel Grömmer aufgestellte Bio-Kinematograph des Herrn F.X. Fried erfreut sich unausgesetzt eines trefflichen Besuchs. Das alle drei Tage wechselnde, umfangreiche Programm, insbesonders die in Farbe kolorierten Bilder finden lebhaften Anklang, da die Bilder vollkommen rein und völlig flimmerfrei sind. Der Besuch ist jedermann zu empfehlen, um so mehr, als die Eintrittspreise ganz gering sind.
Franz Xaver Frieds Original-Biograph im „Hotel Grömmer“. Die Vorstellungen dieses Unternehmens, welche sich leider eines noch viel zu geringen Besuches erfreuen, leisten auf dem Gebiete der Kinematographie, die hier von sprechenden, singenden und musizierenden Grammophons noch unterstützt werden, geradezu Hervorragendes. Die Reinheit und Deutlichkeit der Bilder, die interessanten Sujets dürften die bisherigen hier benannten Kinematographenunternehmungen entschieden übertreffen. Der Umstand, daß sie statt in einem Zelte in den komfortablen Saalräumlichkeiten des Hotels „Grömmer“ stattfinden, ist so vorteilhaft, daß man kaum begreifen kann, wie das Publikum, das sich sonst in den engen, feuchten Zelten und Buden von Kinematographen drängte, nicht mit gesteigertem Interesse sich an diesen Schaustellungen beteiligt.
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F.X. Frieds Original-Biograph - Kinematograph Zum Beginn der Seite Zurück zur „Klagenfurter Kinogeschichte“ |