Das Foto wurde zu Ostern 1941 aufgenommen, es zeigt den Gasthof und die Zufahrt zum Kino, das leider nicht zu sehen ist.
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St. Peter bei Klagenfurt. (Kinoeröffnung.) Nach längeren Bemühungen ist es gelungen, auch in St. Peter bei Klagenfurt ein Lichtspieltheater zu errichten, welches im Saale des „Peterhofes“ untergebracht ist. Dieses neuerrichtete Kino eröffnete am Samstag, den 25. Oktober (1930), seine Pforten. Bei den einschmeichelnden Weisen der bekannten Kapelle F. Walter rollte der Film„An der schönen blauen Donau“. Trotz der Kleinheit dieses Kinos, welches einen Fassungsraum für ungefähr dreihundert Personen aufweist, ist dasselbe vollkommen modern und mit bequemen Sitzgelegenheiten eingerichtet. Die Vorführung scharf umrissener Bilder macht sich augenfällig bemerkbar und dürfte dieses Kino besonderen Anklang bei der Bevölkerung finden. Vorstellungen finden jeden Samstag und Sonntag sowie Mittwoch und Donnerstag statt.
Klagenfurter Zeitung, Nr. 251, 30. Oktober 1930, Seite 1193
Klagenfurter Zeitung, 10./11. Oktober 1931, Seite 1104
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Das Tonkino St. Peter wurde vollkommen neu renoviert und für das Publikum bequem ausgestattet. Eine ganz moderne
Siemens-Klangapparatur wurde eingebaut, die beste Wiedergabe verbürgt. Eröffnungsvorstellung am 9.d.M. um halb 9 Uhr abends mit dem
weltberühmten Operntenor Jan Kiepura in einer Doppelrolle im Lustspiel „Ich liebe alle Frauen“. Um zahlreichen Besuch bittet der neue Pächter Viktor Hegedüs.
Klagenfurter Zeitung, Nr. 231, 7. Oktober 1937, Seite 1110
Tonkino St. Peter ganz neu ausgebaut, hervorragende Bild- und Ton-Wiedergabe auf modernster Siemens-Klangfilm-Tonapparatur.
Eröffnungsfestvorstellung am 9. Oktober um halb 9 Uhr. Spielzeiten: Sonntags um halb 3, halb 5 und halb 9 Uhr, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Samstag
um halb 5, halb 7 und halb 9 Uhr. Programm: Am 9. und 10. Oktober: „Ich liebe alle Frauen“ mit Jan Kiepura, Theo Lingen, Adele Sandrock, Fritz
Imhoff. Jugendfrei. Am 13. und 14. Oktober:„Die Botschaft an Garcia“, Abenteuerfilm aus den kubanischen Urwäldern mit Wallace Beern. Jugendverbot.
Klagenfurter Zeitung, Nr. 234, 10. Oktober 1937, Seite 1125
Stichwort Peterhofkino.
Es ist ein typisches Vorstadtkino, ein Stadtrandkino, mit der Atmosphälre der Flimmerwelt aus den frühen sechziger Jahren.
Hier gibt es Problem mit dem Bild, denn der Kinosaal ist ein langer Schlauch. In den Luken, durch die hindurchprojiziert wird, befindet sich manchmal Staub,
Spinnfäden. Diverse Schattenlinien sind daher auf der "belichteten" Leinwand zu sehen. Der Ton ist leidlich, der Vorhang funktioniert hier bestens,
die Eintrittspreise stimmen nicht. Das Vorstadtkino sollte billiger gehalten werden, da die Kinoqualität dementsprechend ist ... die Toiletten sind mittelmäßig.
Und wenn du dich im Kinosessel rührst, knarrt und quitscht gleich die ganze Reihe.
Aber ich mag das Kino wegen seines Flairs. Das Personal, zwar wieder einmal neu, ist nett. Tip für den Kino-Freak:
Ab der zwanzigsten Reihe glaubst bereits, du sitzt zu Hause vor dem Fernsehschirm. Also nach vor, es geht guten Gewissens bis zur zehnten Reihe.
Das Publikum ... Bundesheer, junge Leute, laut, und sehr störend, wenn es ein guter Film ist.
Text: j.k. uhl
„Kärntner Kinotest - 1. Teil“ in: Kärntner Monat, Juni 1984, Seite 18
Im Februar 1985 öffnete sich im Peterhof der Vorhang für das „Alternativkino“.
Ein letzter Blick auf das Peterhof-Kino - aufgenommen im Herbst 2001 - im Februar 2005 wurde es abgerissen.
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In der Kleinen Zeitung erschien am 10. Februar 2005 ein Artikel mit dem Titel:
„Peterhof“ ist Geschichte, der leider in vielen Punkten nicht stimmt. Das Kino wurde im Oktober 1930 eröffnet - nicht 1922, der Spielbetrieb endete nicht 1982, sondern im Februar 1985 erlebte das Peterhofkino seinen letzten Höhenflug, es wurde zum ersten ständigen Klagenfurter Alternativkino.
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