Das erste Wulfenia-Kino in der Siebenhügelstraße wurde 1954 eröffnet.
Zwei Jahre später - am 7. September 1956 - öffnete Kärntens damals modernstes Kino in der Luegerstraße.
Am 8. September 2005 - also 49 Jahre nach der Eröffnung - brannte das Wulfenia-Kino:
Kurz nach 9.00 Uhr heulten am Donnerstag in Klagenfurt die Sirenen, die Fassade des Klagenfurter Wulfenia-Kinos war in Flammen aufgegangen.
[kaernten.ORF.at]
Am 11. Oktober kam es zu einem weiteren Brandeinsatz im Wulfeniakino [kaernten.ORF.at]
Kino Wulfenia eröffnet
Klagenfurt, 29. Jänner 1954
Klagenfurt ist um einen neuen Kinobetrieb reicher. Der
Kriegsopferverband eröffnete in der Siebenhügelstraße im Gasthof Hudelist ein
Kino, das mit dem großen Zirkusfilm Die größte Schau der Welt den Spielbetrieb
aufnahm. Zur ersten Vorstellung hatten sich Landeshauptmann - Stellvertreter
Kraßnig, Sektionschef Dr. Winkler vom Unterrichtsministerium und der Obmann des
Kärntner Kriegsopferverbandes, Kammerrat Springer, eingefunden. In der
Eröffnungsansprache wies Springer daraufhin, daß die Lage der Kriegsopfer
wahrlich nicht rosig ist und zahlreiche Fälle echten Notstandes gezählt werden
müssen. Um den Kriegsopfern zu helfen, betreibt der Kriegsopferverband seine
Kinobetriebe, deren Gewinne zur Gänze für die soziale Betreuung von
Kriegsopfern verwendet werden. Da sich dem Kino gegenüber eine Kirche befindet,
erklärte Landesobmann Springer, wird bei der Programmgestaltung darauf
Rücksicht genommen werden, daß die Gläubigen weder durch das Programm noch durch die ausgestellten Schaubilder in
ihren religiösen Gefühlen verletzt werden.
Der Obmann betonte außerdem, daß sich der Kriegsopferverband bemühe,
nur gute Filme dem Publikum zu bringen. Dann ging der packende und wirklich
ausgezeichnete Film, der ein grandioses Bild vom Leben in einem modernen
Großzirkus gibt, über die Leinwand. Die Zuseher konnten sich davon überzeugen,
daß, obwohl das Kino an sich nur ein kleiner Betrieb mit 250 Sitzplätzen ist,
die technische Einrichtung den modernsten Ansprüchen entspricht und Bild und
Ton in bester Weise für die Zuschauer zur Geltung kommen.
Kleine Zeitung, 30. Jänner 1954, Nr. 24, 51./7. Jahrgang, Seite 5
Wulfenia - das modernste Kino
Eröffnung des prächtigen Baues des Kriegsopferverbands in Klagenfurt
Klagenfurt fehlte bisher immer schon ein repräsentatives Kino - jetzt haben wir ein solches. Architekt Harald Bayer stellte ganz individuell in 15 Monaten Bauzeit einen Kinopalast neben die Steinerne Brücke, auf den der Kärntner Kriegsopferverband als Bauherr mit Recht stolz sein darf. Die Baukosten von 2,8 Millionen Schilling beweisen Sparsamkeit.
In Mantelbauweise errichtet stellt der trapezförmige und leicht gebogene Neubau mit seiner gewölbten Kassettendecke und Luftheizung den modernen Typ eines Kinos dar. Dazu kommt die technische Einrichtung, die ebenfalls den modernsten Anforderungen Rechnung trägt. Es gibt in dem ganz in türkis, weiß und gelb gehaltenen großen Saal mit seinen 717 Plätzen keine einzige ebene Fläche, eine Neuheit im Kinobauwesen, wie sie in Österreich noch kein Kino aufweisen kann. Durch die Drapierung von Plastikstoff an den Wänden wird die Akustik voll ausgenützt, wie überhaupt im ganzen Hause alles bis zum kleinsten Plätzen vorteilhaft ausgearbeitet erscheint.
Eine Zeiß-Ikon-Apparatur mit zwölf Effektlautsprechern und Magnetton ermöglicht das Abspielen aller bisher bekannter Filmtypen. Nichts im Kino ist brennbar; was brennen könnte, wurde vor dem Einbau ausgiebig imprägniert. Im nüchtern, aber geschmackvoll eingerichteten Foyer begrüßt den Besucher ein in Gips geritztes Wandrelief, das die vier Jahreszeiten des Lebens darstellt, die unberechenbar vom stilisierten Tod beherrscht werden.
Der Obmann des KOV, Sepp Springer, konnte bei der Eröffnungsvorstellung gestern vormittag Landeshauptmannstellvertreter Kraßnig, (...). und auch die am Bau beteiligten Arbeiter der Firma Hitz als Festgäste begrüßen und betonte besonders, daß trotz der finanziellen Lasten, die der Neubau dem KOV auferlegt hat, die karitative Betreuung seiner Mitglieder nicht geschmälert werden wird.
Nach einem kurzen Referat des Verbandsekretärs Adolf Schicher nahmen der katholische Stadtvikar und der evangelische Pfarrer die Weihe des Hauses vor, das allein schon durch seinen Namen der typischen Kärntner Blume, der Wulfenia, bestrebt sein wird, nur wirklich gute Filme auf sein Programm zu setzen.
Nachdem der offizielle Teil beendet war und die 202 Lichter an der Decke verlöscht waren, eröffnete die neue Wulfenia-Filmbühne ihr Programm mit dem neuesten deutschen Heimatfilm: Die Fischerin vom Bodensee (...)
Die Neue Zeit, 8. September 1956, Nr.206, Seite 4
Seite in Arbeit (weitere Kinofotos gesucht !!!)
Ausverkauft ! Kleine Zeitung 24.12.1978, Seite 15
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