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DO | 29.07 | 09:17
Kinomuseum (Bild: ORF)
Museum zeigt Geschichte des Kärntner Kinos
Eine Sonderaustellung zur Geschichte des Kärntner Kinos läuft derzeit im einstigen Mittelwellen-Sendergebäude des ORF am Klagenfurter Lendkanal. Die Ausstellung kann man bis Ende August besuchen.
Relikte wurden wieder auf Hochglanz gebracht. Jahrelange Forschungsarbeit für Kinomuseum
Klaus Pertl, der Gründer des Kinomuseums am Lendkanal, ist ein begeisterter Kinoanhänger. Seit Jahren betreibt er bereits Forschungsarbeit zur Kärntner Kinogeschichte und bringt noch vorhandenen Relikte wieder auf Hochglanz.
Klaus Pertl (Bild: ORF)
Gründer: Klaus Pertl
"Kino ist Kommunikationsort"
"Ich wollte zeigen das die Kinos eine eigene Geschichte haben, unabhängig von der Geschichte des Films. Das Kino war schon immer ein Ort, an dem Menschen zusammengekommen sind, ein Kommunikationsort. Das wollte ich hier in meiner kleinen Ausstellung zusammentragen", erklärte Pertl sein Anliegen.
Kinomuseum (Bild: ORF)
Elf Monate nach der Premiere in Kärnten. Vom Pariser Keller in alle Welt
Der Siegeszug der Kinos nahm seinen Anfang im Keller des Grand Café in Paris. 1895 führten die Brüder Lumiere dort ihre ersten Filme vor. Von da an verbreitete sich die Faszination an der "lebenden Photografie" in Windeseile und Kino wurde zu einem Medium für jedermann.

Die große Zeit der Wanderkinos war angebrochen. Hermann Prechtl betrieb ein solches Kino in Kärnten. Nur elf Monate nach der ersten Kinovorführung in Paris gab es in Klagenfurt Vorführungen lebendiger Bilder.

Gezeigt wurden besondere Ereignisse , wie die Ankunft des Kaisers am Klagenfurter Bahnhof, Aufnahmen aus der Umgebung und hochpikante Herren-Kinoabende mit nackten Tatsachen.
Herrenabend (Bild: ORF)
Ankündigung für den pikanten Herrenabend
Kino Prechtl (Bild: ORF)
Erstes Kino in Klagenfurt
Erstes Lichtspielhaus in Klagenfurt
1908 wurde das Kino in Klagenfurt sesshaft. Prechtl richtete ein Lichtspielhaus in der Schulhoftgasse, der heutigen 10. Oktoberstraße ein. Als 1911 Erzherzog Karl die Landeshandwerkerausstellung eröffnete drehte Prechtl einen Film darüber. Dieser gilt seither als der älteste Film Kärntens.

In der Folge eröffneten auch andere Lichtspielhäuser, wie 1926 das Volkskino, 1930 das Peterhof, 1942 die Kammerlichtspiele und in den 60er Jahren das Wulfenia.
Al Jolson (Bild: ORF)
Kinostar: Al Jolson
Klagenfurter Stadttheater war Kinostätte
Ab Mai 1914 nützte man auch das Stadttheater Klagenfurt als Lichtspieltheater. Dies geschah vor allem aus wirtschaftlichen Überlegungen und um das Image des Kinos zu heben.

Als Eröffnungsvorstellung wurde der Operettenfilm "Der Millionenonkel" mit dem österreichischen Volksschauspieler Alexander Girardi gezeigt, der darin in mehreren Dutzend Rollen zu sehen war.

Als erster Tonfilm war am Pfingstsamstag 1930 "Der Streifen "Der singende Narr" mit dem allerersten Tonfilmstar Al Jolson zu sehen .
Schon in den 50er Jahren gab es im Stadttheater 3 D-Vorstellungen. 1962 wurde das Kino dann geschlossen.
"Der gelbe Rolls Royce" entstand in Kärnten. Kärnten als Filmschauplatz
Beliebt war Kärnten auch als Filmschauplatz. 1964 entstand hier der Film "Der gelbe Rolls Royce". Omar Sharif und Ingrid Bergmann sind darin unterwegs auf der Hollenburgstrasse.

1960 entstand in Klagenfurt der Streifen Iovanca, mit dabei auch der einstige ORF-Sprecher und Schauspieler Fritz Hofmeister. Außerdem wurden hier zahlreiche Wörtherseefilme gedreht.
Klagenfurt im Film (Bild: ORF)
Szene aus "Der gelbe Rolls Royce" in Kärnten
Information
Das Kinomuseum im ehemaligen Mittelwellensender des ORF in der Wilsonstrasse 37 am Klagenfurter Lendkanal ist bis 29. August täglich außer montags von 13 bis 18 Uhr zu besichtigen.