Die Sonderschau 2020 zeigte die bunte Welt der Kinodia
Die Sonderschau 2020 beschäftigte sich unter dem Motto „Wenn die bewegten Bilder keine Lust zum Laufen haben ...“ mit dem KINODIA. Seit den Anfängen der Kinematographie gehören auch diese Standbilder zu jeder Kinovorstellung.
Vom „Herzlich Willkommen“ über Hinweise wie „Die Wochenschau läuft nach dem Hauptfilm“ bis zu Ermahnungen „Es wird gebeten die Vorführung nicht durch unangebrachte Äußerungen zu stören“, begleiteten die Kinodia die Vorstellung. Vor einem Diapositiv fürchteten sich die Filmvorführer, denn es bedeutete Stress in der Kabine: „Entschuldigen Sie bitte die kurze Unterbrechung“.
Allerbestes Seifenpulver von der Seifenfabrik Hatheyer
Aber das Kinodia konnte noch mehr: Für die Geschäfte im Ort waren die Informationen auf der Leinwand eine günstige Alternative zu einem Werbefilm, der sehr viel mehr gekostet hätte. Ob Tankstelle, Seifenfabrik oder Trachtenstube, das Publikum sah die lokale Werbung auf jener Leinwand auf der sich auch die großen Filmstars tummelten.
Drastischer Aufruf der Feuerwehr im Stil der 1950er Jahre
Noch wusste niemand in Österreich etwas von „Social Advertising“ und doch warben das Rote Kreuz, die Feuerwehr und auch die Sternsingergruppe St. Ruprecht mit einem Kinodia für Ihre Angelegenheiten. Auch zur Ankündigung von Veranstaltungen eigneten sich die - manchmal vom Vorführer selbst gemachten - Kinodia bestens.
KINODIA aus den 1930er Jahren - 2020 neu beschriftet
Die 8,5 mal 8,5 cm großen Diapositive zwischen zwei dünnen Glasplatten sind inzwischen aus den Kinosälen verschwunden, aber die elektronischen Nachkommen der Kinodia gibt es noch immer. Die Gestaltung verrät sehr viel über die Zeit in der die Diapositive entstanden sind. Das Kinomuseum zeigte in seiner Sonderschau 2020 eine kleine Geschichte der »KINODIA« aus den 1930er bis 1970er Jahre.
KINODIA: „Technische Störung“ - hoffentlich nicht im Kinomuseum
Einige Teile der Sonderschau 2020 »Das KINODIA« sind auch noch 2023 zu besichtigen.