Kleine Zeitung Kino
Klagenfurt, Freitag 14. August 1998

Kammerlichtspiele

Alternativ-Kino soll in die Innenstadt übersiedeln

Wenn die "Kammerlichtspiele" nächstes Jahr zusperren, wollen die Volkskino-Macher den Saal mieten: mehr Platz, größere Leinwand.


Schöne neue Kino-Welt für Alternativfilm-Freaks: Die Volkskino-Macher sollen den nächstes Jahr freiwerdenden Saal der "Kammerlichtspiele" bespielen. Eigentümer Alfred Laas wird nämlich das letzte Innenstadt-Kino nächstes Jahr zusperren, ebenso das Sex-Kino "Carinthia" in Annabichl. Grund dafür ist der neue Filmpalast (acht Säle) in der Völkermarkter Straße, der zurzeit gebaut wird.

Bernhard Gutschier, Geschäftsführer des Vereins Alternativkino, ist begeistert: "Mit dem neuen Standort wird's erst richtig paradiesisch." Seit Jahren leidet das Volkskino, untergebracht im Gemeindezentrum St. Ruprecht, unter Platzmangel (nur 64 Sitzplätze!). Die Leinwand ist zu klein, die Tonanlage nicht optimal, es gibt kein ansprechendes Foyer. "Wir dürfen nicht einmal Plakate aufhängen, ohne vorher zu fragen." 2,4 Millionen Schilling kostet der Umbau der beinahe 20 Jahre alten "Kammerlichtspiele" (185 Plätze). Stadt, Land, Bund und Verein sollen zu jeweils gleichen Teilen finanzieren. Vorgesehen ist, daß Alfred Laas den Kino-Saal an die Stadt nur verpachtet, die wiederum vermietet den Raum an den Kino-Verein. Gutschier hofft jetzt auf die Unterstützungszusagen von Land und Bund; Kultur- und Finanzstadtrat Walter Gassner hat bereits sein O.k. gegeben.

Das Alternativ-Kino boomt: In den letzten acht Jahren hat sich die Besucherzahl von jährlich 15.000 auf mehr als 30.000 verdoppelt. Frequenz steigend.

Danilo Reimüller
"Kammerlichtspiele" schließen, Volkskino soll nachfolgen
[ Zurück | 14. August 1998 | Klagenfurter Kinogeschichte ]