Kärnten
 10.02.2005 / Seite 32

Foto: Kleine Zeitung / Truppe

"Peterhof" ist Geschichte

Einst beliebter "Gemeindetreffpunkt" im Klagenfurter Stadtteil St. Peter abgerissen. Vor Jahren tummelten sich tausende Besucher in Gasthof und Kino.

THOMAS TRUPPE

Fährt man die Ramsauerstraße entlang, fällt auf, dass Klagenfurt um ein "Denkmal" ärmer ist. Innerhalb von zehn Tagen wurde dort auf dem 10.000 Quadratmeter großen Areal der geschichtsträchtige "Peterhof" samt dem ehemals beliebten Gasthof und dem Peterhof-Kino abgerissen.

Die erste schriftliche Erwähnung des "Peterhofes" datiert aus dem Jahre 1614. Der jetzige Eigentümer, Ernest Gröblacher, Direktor der Landwirtschaftskammer Kärnten, erbte den Besitz von seinem Vater Valentin Paulitsch, der ihn wiederum von seinen Eltern übernommen hatte. Mit ihm als Wirt wurde das Gasthaus mit angeschlossener Landwirtschaft zu einem regelrechten Gemeindetreffpunkt. Egon Haimburger, Altkommandant der Freiwilligen Feuerwehr von St. Peter, erinnert sich: "Zu den Kirchtagen feierten dort über 2000 Leute im größten Gastgarten von Klagenfurt. Der Wirt war halt auch ein geselliger Mensch."

Das Peterhof-Kino wurde 1922 gegründet und, nachdem es im Zweiten Weltkrieg abgebrannt war, nach 1945 wieder aufgebaut. "Nach dem Prechtl-Kino war es das älteste Lichtspielhaus der Stadt", sagt Gröblacher. Am Programm standen die zu dieser Zeit beliebten Wild-West- und Heimatfilme. Für eine Karte zahlte man in der Anfangszeit 70 Pfennig. 1982 fiel dann der Vorhang. Und als der Wirt Anfang der achtziger Jahre in den Ruhestand ging, schloss auch der Gasthof seine Pforten. Seither lag das Anwesen brach. Laut Gröblacher ist ein Verkauf derzeit nicht geplant.

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