Zur Startseite

CARINTHIA - KINO
Vom Ende eines Vorstadtkinos ... ?

Zurück zur „Klagenfurter Kinogeschichte

 www.kinogeschichte.at 

James Bond im Carinthia-Kino / Foto: Josef Steiner
    Ein Bild aus besseren Kinotagen - 1967

Austria Wochenschau im Carinthia-Kino
    Carinthia-Lichtspiele - Kinosaal

Carinthia-Lichtspiele
    Carinthia-Lichtspiele - Eingang

Carinthia-Lichtspiele
    Carinthia-Lichtspiele - Ein Vorstadtkino

Die Carinthia-Lichtspiele in der Ehrentaler-Straße sind der erste Kino-Neubau nach dem Krieg. Am 16. Juli 1949 wird der damals „modernste Kinobau Österreichs“ mit dem Farbfilm „Das kleine Hofkonzert“ eröffnet. Der Betreiber - der Kärntner Kriegsopferverband - sieht im Kino in erster Linie den Zweck, „den heimischen Kriegsbeschädigten Unterstützung zukommen zu lassen und möchte, dass die Besucher sich wohlfühlen und wertvolle Filme zu sehen bekommen“. Wünsche, die nur zum Teil in Erfüllung gegangen sind. Noch bis Anfang 2000 wurden Sexfilme gezeigt.

„Mannshoch wuchert das Unkraut am Gehsteig vor dem Carinthia-Kino in der Ehrentaler Straße im Stadtteil Annabichl. Filme werden im einstmaligen Vorstadtkino längst keine mehr gezeigt“, kann man 2006 in der Zeitung lesen und 2008 kommen Vandalen ins Kino.

Als das „Carinthia“ noch keine Ruine war, besuchte Josef K. Uhl für den „Kärntner Kinotest“ des Jahres 1984 das Lichtspieltheater und hatte auch damals wenig schmeichelhaftes zu berichten:



Neues Kino eröffnet seine Pforten
Erfolgreiche Premiere des Farbfilmes „Das kleine Hofkonzert“ in den „Carinthia-Lichtspielen“

Schon lange war unter der Klagenfurter Bevölkerung der Wunsch nach einem zusätzlichen Lichtspieltheater wach, der nun seit gestern durch die feierliche Eröffnung der “Carinthia-Lichtspiele„ in der Ehrentaler Straße erfüllt ist. Die ersten Besucher konnten ihr Staunen über dieses moderne und schmucke Kino nicht verbergen, welches nach neuesten Gesichtspunkten auf diesem Gebiet ausgestaltet ist. Der große, helle und geschmackvoll dekorierte Kinosaal entspricht der Größe der anderen Lichtspieltheater Klagenfurts und ist vor allem akustisch und beleuchtungsmäßig einwandfrei. Die einfachen, braunen Klappsessel sind in dem sich nach rückwärts zu erhöhenden Raum so angebracht, daß es keine „blinden Sitze“ gibt. Zum Ausgang hin wird der Raum durch einfache Logen abgeschlossen. Der ganze Raum macht einen gefälligen und sympathischen Eindruck. (...)
Dieses Kino, welches durch die Initiative des Kärntner Kriegsopferverbandes entstanden ist, erfüllt in erster Linie den Zweck, den heimischen Kriegsbeschädigten aus eigenen Mitteln eine zusätzliche Unterstützung zukommen zu lassen. (...)
Als Grundsatz, so betonte Landesobmann Springer, müsse dem neuen Kino von Klagenfurt voranstehen, daß sich der Besucher nicht nur wohlfühlen möge, sondern auch wertvolle Filme zu sehen bekomme. (...)
Volkszeitung, 17. Juli 1949, Nr. 161, Seite 9

Ein viertes Kino in Klagenfurt
Volkswille, 17.Juli 1949, Nr. 164, Seite 7


„... die Carinthia-Lichtspiele in der Ehrentaler Straße in Annabichl sind ein Stadtrandkino. Wenig Atmosphäre, junges angenehmes Personal. Das Bild - vorne kannst nicht sitzen, erst ab der zehnten Reihe - ist es hell und gut. Die Leinwand, ein Porozell-Material, wirkt alt und schmutzig und der Ton hört sich schon etwas blechern an. Höhen und Tiefen gibt's hier keine einzustellen, oder? Der Operateur ist, wie im Wulfenia-, Kammer- und Volkskino, einer von den jungen Filmbesessenen, die auch wirklich hinuntersehen.
Kuriosum am Rande: Hier erlebte ich bei einem James-Bond-Film den Schluß am Anfang und umgekehrt. Der Vorführer hatte die Akte vertauscht. Die Eintrittspreise sind zu hoch angesetzt - die Toiletten sind eine Zumutung und das Programm zu 80 Prozent ein Graus. Die Bestuhlung ist mindestens zwanzig Jahre alt, es sitzt sich auch schlecht. Sehr viele weibliche Filmfreaks verzichten in Anbetracht der Lage des Kinos (= gleich wie im Peterhofkino ) auf einen Filmbesuch ... meist werden in beiden Kinos „sehr einschlägige“ Filme gezeigt.“ - text: j.k. uhl
„Kärntner Kinotest“, Kärntner Monat, Juni 1984, Seite 18





Carinthia-Lichtspiele Anzeige aus dem Jahrbuch des Kriegsopferverbandes, 1955
Annabichl und die St.Veiter Straße
Broschüre von Prof. Anton Kreuzer, Klagenfurt 2009

Vandalen verwüsteten Kino in Klagenfurt
kaernten.ORF.at, 9.Juli 2008

Das Carinthia-Kino in Annabichl verfällt ...
Kleine Zeitung, 16. September 2006

Das Carinthia-Kino ist kein Thema mehr ...
Kleine Zeitung, 7. April 2002

Kino wird Ballhaus
Kleine Zeitung, 3. März 2002

Altes Kino soll zum Konzertsaal werden
Kleine Zeitung, 28. Februar 2002

Zum Beginn der Seite

Zurück zur „Klagenfurter Kinogeschichte


Zur Startseite Bitte keine Übernahme von Texten ohne korrekte Nennung des Autors und der Forschungsstelle.
Bei Fotos und Grafiken Verwendung nur bei Genehmigung durch den Autor !